Zum zweiten Mal nach 2023 verschlug es Steyrer Radsportfans Anfang April ins Flämische um dem berühmten Radsport-Klassiker, der Flandernrundfahrt, beiwohnen zu dürfen. Anders als vor zwei Jahren handelte es sich hier um reine „Fanreise“, da auf die Teilnahme des Hobbyrennens am Vortag des Profirennens verzichtet wurde. Unter der Schirmherrschaft des ASKÖ Laufrad Steyr flog die neunköpfige Truppe von Wien nach Brüssel und fuhr anschließend mit Zug nach Gent weiter, wo auch die Unterkunft für die folgenden Tage vorzufinden war. Mit von der Partie waren die Laufrad-Haudegen Gerhard, Ernst sowie Michael und Berthold, die beide einen Monat zuvor schon bei der Strade Bianche zugegen waren. Des Weiteren waren mit Lukas, Michael F., Stefan M., Ulrich und Stefan B. fünf Freunde des Klubs mit dabei. Wie erwähnt, war die Reisegruppe in Gent untergebracht und die ersten eineinhalb Tage galt es, ein bisschen von der historischen Altstadt mit ihrer wunderbaren Architektur und reichhaltigen Geschichte zu erkunden und zu bestaunen. Bei herrlichem und frühlingshaftem Wetter ließ sich die Stadt am besten in der Sonne bei einem belgischen Bier genießen. Bei ausgezeichneter Stimmung lebte die Gemeinschaft so richtig auf und die gemütliche Atmosphäre lud zum längeren Verweilen ein. Am Abend nutzten einige die Möglichkeit, sich das Spiel in der ersten belgischen Fussballliga zw. Gent und St. Gilloise im Genter Stadion anzuschauen. Die andere Gruppe erkundete derweilen ein paar Klassiker der Genter Bierlokale und trafen dort auf das Laufradler Neomitglied Silke, die am Vormittag fleißig das Hobbyrennen bestritt und stolze 120km absolvierte, worunter natürlich einige der gefürchteten Kopfsteinpflastersektoren nicht fehlen durften.











Am nächsten Sonntagmorgen um 06:00 Uhr in der Früh hieß es für die vier Laufradler, sich ins Taxi zu begeben und in Richtung Kwaremont zu fahren, um den erstbesten Platz an der Strecke zu ergattern und vor allem im Laufe des Tages zu verteidigen. Angekommen kurz 07:00 Uhr, wirkte der Oude Kwaremont zunächst menschenleer und es beschlich dem Organisator das Gefühl, dass es etwas gar überstürzt war hinsichtlich der Uhrzeit. Da aber vereinzelte Fans und eine größere Gruppe aus Dänemark entlang der 2,5km ihre Plätze in aller Herrgottsfrüh bereits absteckten, erwies sich im Nachhinein die Taktik als goldrichtig. Nach Stunden kurzweiligen Wartens, bei frischen Temperaturen und herrlichem Sonnenschein, trafen immer mehr Fans ein und die Plätze beiderseits der Strecke am Oude Kwaremont füllten zusehends mit Menschenmassen. Die zweite Gruppe der Steyrer traf zu Mittag etwas verspätet ein, da die ungeheuren Besuchermassen mit dem Zug und Shuttlebussen bewegt werden mussten. Kurz nach Mittag fuhr das Peloton zum ersten Mal von insgesamt drei Durchfahrten vorbei und die Stimmung erreichte ihren ersten Höhepunkt: der Jubel der Menschenmassen in unmittelbarer und mittelbarer Umgebung war ohrenbetäubend und bot eine Wahnsinnskulisse! Dies wiederholt sich mehrmals und die friedliche aber zugleich frenetische Atmosphäre war überaus ansteckend und dauerte über mehrere Stunden hinweg. Die Steyrer Abordnung gab sich nicht Blöße und pflichtbewusst feuerten die oberösterreichischen Fans die Profis, Herren wie Damen, an und wurden für ihr Engagement von den anderen Fangruppen mit Lob und Respekt bedacht. Nach dem das letzte Rennen vorbei war, wurde die Party mit Tausenden Zuschauern am Hauptplatz vom Ort Kwaremont aufgesucht wo in bester Stimmung in typisch flämischer Manier weitergefeiert wurde. So ging ein ereignisreicher Tag in bester Heiterkeit zu Ende.
Der Montag wurde für eine Bootstour inkl. hervorragender Erläuterung der Altstadt durch den Bootsführer im Genter Kanal genutzt bevor es wieder mit dem Flug heimwärts ging.
Wieder Mal bestätigte sich, dass die Kombination Radsport und Party von den flämischen Fans am Besten zelebriert und von jedem Radsportfan einmal aufgesucht werden muss.