Cyclo Cross-WM in Tabor (CZ), 02.02.2024 – 04.02.2024


Wenn jemand eine Reise macht, dann kann er was erzählen. Dieser Spruch trifft natürlich auch auf unseren Ausflug zur Cyclo Cross-WM nach Tabor in der tschechischen Republik zu.

Bereits Freitag nachmittags erfolgte die Anreise nach Budweis, wo wir allesamt in der sehr zentral gelegenen Pension mit dem klingenden Namen „Drei Birnen“, unsere Zelte aufschlugen. Das Warmup erfolgte im Restaurant Fleischbänke, wo wir allesamt von unfassbar hervorragenden lukullischen Genüssen verzaubert wurden. Gutes frisch gebrautes Bier, herzhaft zubereitete Hausmannskost, Sportlerherz was willst du mehr. Die große Freude, durch das gemeinsame Wiedersehen hervorgerufen, verleitete dann ein Groß der wohlgenährten Abordnung noch zu dem ein oder anderen Abstecher in die Beisln am Budweiser Hauptplatz. Ein Blick auf die Uhr verriet unseren Nachtschwärmern, dass es ohnehin eine eher kurze Nacht werden würde.

Am nächsten Tag läutete um 07:00 Uhr der Wecker, da wir uns das vielfältige und sehr ausgiebige Frühstück in unserer Pension nicht entgehen lassen wollten. Die Zugfahrt von Budweis (von so einem schönen Bahnhof können wir in Steyr nur träumen…) nach Tabor dauerte ca. 45min, der Fußweg zum Veranstaltungsgelände ca. 15min. Fürs matschige Gelände mit Bergschuhen und amorös wirkenden Gummistiefeln gut ausgerüstet, tauchten wir in die Welt der Cyclo Crosser ein. Um 11:00 Uhr starteten die Juniorinnen, welche sich tapfer auf der technisch höchst anspruchsvollen 3,33km-Schleife schlugen, denn mit jeder Runde wurden die Streckenverhältnisse immer bescheidener. Fahrtechnisches Können, Kraft, Mut, Durchhaltevermögen – das sind nur ein paar der zahlreichen Attribute die man benötigt, um hier erfolgreich ins Ziel zu gelangen. Nach drei Runden war die Schlacht geschlagen, und nach einer kurzen Pause ging es mit dem Rennen der U23-Herren über fünf Runden weiter, dem dann als Finale des ersten Tages noch die Damen-Elite folgte. 

Auffallend war, dass sowohl bei der Damen-Elite als auch bei den U23-Herren, das Rad nach nahezu jeder Runde gewechselt wurde. Obwohl mit dem Eliterennen der Herren das große Highlight erst am zweiten Tag anstand, waren bereits an diesem Tag schon tausende Zuseher am Gelände. Ein mehr als nur positives Zeichen, dass Cyclo Cross sich immer größerer Beliebtheit erfreut, immerhin möchte man sich als eigene Sportart für die olympischen Winterspiele bewerben. Natürlich war am Gelände auch für Stimmung gesorgt, denn die radsport-fanatischen Flamen (zahlreiche Holländer haben sich auch darunter gemischt) sind mit einer riesigen Fan-Abordnung und eigenem DJ angereist. In einem großen Festzelt wurde zwischen den Rennen dann analog zum Apres-Ski eine Apres-Velo Party abgefeiert. Bei 5 Grad Außentemperatur und starkem Wind, kam man hier dann ordentlich ins Schwitzen.

Wieder mit dem Zug zurück nach Budweis, ging es zum abendlichen Schmaus ins Salzhaus. Auch hier standen wieder Leckerheiten wie Beef Tatar, Schweinshaxn, Ripperl, Burger etc. am Programm, und es fehlte uns einfach an nichts. Die gute Laune wurde dann jedoch durch die schön langsam einkehrende Müdigkeit getrübt, worauf hin wir dann doch etwas (oder deutlich?) früher ins Bett gingen. Auch wir werden älter, und der Tag davor (oder war es doch die Nacht?) zehrte an unseren Kräften.

Am Sonntag startete der Renntag mit dem Rennen der Junioren, die zumindest die Rundenzeiten betreffend den U23-Herren nicht wirklich hinten anstanden. Ein kleiner Vorgeschmack auf das Eliterennen der Herren, das dann nach dem Rennen der U23-Damen folgte. Den jungen Damen war deutlich anzusehen wie aufgeweicht und schlammig der Boden bereits war. Sowohl das Tragen des Bikes über die Stufenpassagen hinweg, als auch die engen mit steilen Gegenrampen gespickten Abfahrten, forderten von Runde zu Runde immer noch mehr Körner ab. Beim Eliterennen der Herren war der amtierende Weltmeister und somit auch Titelverteidiger Mathieu van der Poel (MVDP) der große Gejagte. Seine Siegesbilanz (5x Weltmeister Cyclo Cross, Straßenweltmeister, Paris-Roubaix, Mailand-San Remo, Amstel Gold Race, Strade Bianche etc.) sucht seinesgleichen, doch wie würde er seine Renntaktik anlegen? Gleich vorneweg nach dem ersten Rampen suchte er sein Glück in der Flucht, und wurde am Ende der 6 Runden mit seinem sechsten WM-Titel belohnt.

Euphorisch aber auch müde, und mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck, traten wir gemäß der allseits bekannten Las Vegas-Regel „was in Budweis und Tabor war, bleibt in Budweis und Tabor“ die Heimreise an.
Ein herzliches Dankeschön auch an unsere Autofahrer Ralf, Bertholdo und Mandi.

  Teilnehmer

  • Berthold Schörkhuber
  • Sebastian Grünmüller
  • Stefan Prangl
  • Ralf Rothkopf
  • Paul Honeder
  • Kurt Ömer
  • Ernst Hinterleitner
  • Markus Kleinhagauer
  • Norbert Saxa (Gast)
  • Manfrad & Karin & Jan
  • Gaberc (Gäste)
  • Stefan Brunner (Gast)
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